Im Fokus der „Objektivisten": Gold-Filme
deutscher Spitzenautoren
Der Mönchengladbacher Filmklub „Objektiv" e.V. startete 2010, ein Jahr nach seiner Gründung (nach Ausgründung aus einem lokalen Club), ein neues Festivalformat, das sich auf Anhieb im Terminkalender etablierte: Unter dem Titel „Die Besten" präsentieren die „Objektiv"-Mitglieder jeweils am 1. Advent ein Einladungsfestival mit vier Goldmedaillen-Filmen deutscher Spitzenautoren. In diesem Jahr zum 10. Mal.
Filmfreunde - weit über die Region hinaus - haben sich den Termin der traditionellen Matinee längst notiert: „2019: Die Besten" am 1. Dezember 2019,10.30 Uhr, im Carl-Orff-Saal der Stadt. Musikschule Mönchengladbach. Organisator Prof. Gerhard Comelli, „Objektiv"-Ehrenvorsitzender, beschreibt den besonderen Festivalcharakter so: „Alle Filme haben bereits ihren Erfolgsweg hinter sich. Zum Jahresende wollen wir sie noch einmal richtig feiern: ohne Jury, ohne Konkurrenz um Medaillen, ohne Wettbewerbsstress. Insofern nehmen wir das Wort FESTival wörtlich und feiern ein Fest."
Dabei werden nicht nur die Filme gefeiert, sondern auch die Autoren, die Gäste des Filmklubs sind. Sie werden dem Publikum im Gespräch vorgestellt und mit der Erinnerungsgabe des Klubs ausgezeichnet, einem handgefertigten Windlicht mit eingraviertem „Objektiv"-Logo. Die Ehrung findet in festlichem Ambiente statt, musikalisch umrahmt von preisgekrönten Schülern der Musikschule und mit dem Oberbürgermeister der Stadt als Schirmherrn. Die Filmauswahl übertragen die „Objektivisten" an ein jährlich neues Gremium aus fünf Experten (Juroren, Autoren, Ausrichter). Sie sichten bei den DAFF die Goldmedaillen-Filme und geben unabhängig voneinander ihre Vorschläge ab. Nach Auswertung werden die „Top-Four" eingeladen.
Folgende Filme und ihre Autoren stehen im Blickpunkt: „Wo die Zukunft auswandert" von Rainer Drews und Sabine Matz (Wiesbadener Filmkreis), „Der Wald ist ihre Heimat" von Doris & Dr. Cord von Restorff (Karlsruher Film- und Video-Club e.V.), „Größer, höher, filigraner" von Franz Lammel (Mönchengladbacher Filmklub „Objektiv" e.V.) und „Wildes Kroatien" von Werner Rohlmann (Einzelmitglied, Dransfeld). Das Ehepaar von Restorff holt sich in diesem Jahr sein viertes Windlicht in Mönchengladbach ab. Die Filmemacher sind damit die Ersten in zehn Jahren, die einen „Adventskranz" komplett haben.
Das Votum des Auswahlgremiums (Adalbert Becker, Klaus Krafft, Norbert Lippe, Marcus Siebler und Bernhard Zimmermann) war in hohem Maß deckungsgleich. Ein solches Festival ist ohne externe Unterstützung lokaler Sponsoren nicht machbar. Neben dem Oberbürgermeister übernehmen Repräsentanten der drei Sponsoren die Rolle von Filmpaten, die jeweils dem Autor „ihres" Films die Erinnerungsgabe überreichen. Der Mönchengladbacher Filmklub „Objektiv" rechnet auch beim 10. Festival mit vollem Haus. Es lohnt sich! Der Eintritt ist frei.
Text: www.objektiv-mg.de
Unsere Schriftführerin hatte gerufen und 12 Frau/Mann kamen. Wohin ? Natürlich zum Clubausflug nach Dinkelsbühl. Vielleicht hat die Entfernung von Karlsruhe aus einige Mitglieder davon abgehalten, die lange Reise anzutreten. Die bedauernswerten Nichtmitfahrer werden es ewig bereuen, nicht mitgefahren zu sein. Die gute Vorplanung und die Auswahl der Programmpunkte durch Monika waren Garant für ein gutes Hotel und gutes Gelingen.
Natürlich ist das Ziel Dinkelsbühl, eine gut erhaltene mittelalterliche Stadt in intakt erhaltener Stadtmauer, eine Sehenswürdigkeit für sich. Nach dem Einchecken im „Blauen Hecht“ brach das Fähnlein der 12 Aufrechten zu einer Stadtbesichtigung auf. Frau Heiß brachte uns während eines Stadtrundgangs die Geschichte der Stadt, deren Glanzzeit als freie Reichsstadt in die Zeit vor dem 30-jährigen Kriegs fiel, nahe.
Die abendliche Nachtwächterführung wurde von einigen Teilnehmern als weniger gelungen empfunden, was durch Abbruch ihrer Teilnahme erkennbar wurde. Auch das mehrfach angestimmte Lied „Hört' ihr Leut' und lasst euch sagen . . . .“, sowie die kostenlose Ausgabe geistiger Getränke zum Nulltarif, ließ die Stimmung nicht merklich steigen. Am darauffolgenden Tag lernten wir den „Nachtwächter“ von seiner aktiveren, weit eloquenteren Seite kennen.
Am Montag gab es eine Führung im Haus der Geschichte. Das im Keller des alten Rathauses untergebrachte Museum wurde von der bereits uns bekannten Stadtführerin präsentiert. Alte Dokumente, Waffen und Metallarbeiten konnten bestaunt werden. Eine lehrreiche Erfahrung für uns, zumal auch viele Fragen zur Geschichte der Stadt beantwortet werden konnten.
Die nachmittägliche Aktivität stand unter sportlichem Vorzeichen. Nach einer etwa 20-minütigen Wanderung wurde der Austragungsort für eine Partie „Hurlen“ erreicht. Auf einem Feldweg mussten die Mannschaftsmitglieder mit ihrer Kugel möglichst weit „kegeln“. Nach einigen Durchgängen, bei dem jeder Teilnehmer der „Schwarzmützen“ und der „Grünmützen“ die Kugel geschleudert hatte, stand der Sieger fest:
Die Mannschaft mit den grünen Mützen. Selbige grüne Mannschaft musste nun laut dem höchst sonderbaren Regelwerk der gegnerischen Verlierer-Mannschaft ein Getränk ausgeben. Gert Rüfer sei hier hoch gelobt; er hat die Spieler-Verbindlichkeiten der Grünen in der Kneipe „Wilder Mann“ übernommen. Der allen bekannte „Nachtwächter“ vom Vortage hatte ein Vesper, ein Fässchen Weißwein und andere Getränke in einem Böllerwagen mitgebracht und machte seine Sache als Erklärer der Spielregeln, der örtlichen Geschichte und als Schiedsrichter ganz hervorragend. Ob wir das Fässchen Wein geleert haben, entzieht sich der Kenntnis des Berichterstatters, das Ergebnis wäre aber sowieso unter den Datenschutz gefallen, denn wir sind ein Film- aber kein Trinkclub.
Anschließend stand ein Besuch des Museums „3. Dimension“ an. Hier wurden auf 3 Etagen optische Täuschungen und 3-D-Effekte in Bildern und Installationen gezeigt. Ein beachtlicher Anschauungsaufwand für diese kleine Stadt !
Nach einem erneuten Abendessen im „Blauen Hecht“ - dies Mal war das Gemüse nicht zerkocht - wurden die Weine und Biere der Region im „Wilden Mann“ verkostet. Alles in Maßen versteht sich, denn am Dienstagmorgen brachen wir zur Führung zum Thema „Hexen, Hexer, Teufelsbanner“ auf.
Wir wurden vom Kellergewölbe des alten Rathauses über die Altstadtstraßen bis zum Turm es Nördlinger Tors geführt. Auch der Turm wurde von innen besichtigt. Sachkundig und geistreich dargeboten von einem Führer, der auch Mitglied der „Getreuen des Königs Gustav Adolf von 1632 e.V.“ ist.
Wie genau man Hexen oder Hexer erkennt, wissen wir zwar immer noch nicht so ganz genau, aber dennoch, um viele Erkenntnisse reicher, traten wir gegen Mittag die individuellen Heimreisen an. Alles in Allem eine erinnerungsreiche Unternehmung und schöne Erfahrung. Das werden wir wiederholen – so, oder so ähnlich.
Bilder und Text: Jörg Koehler
Für die 77. Deutschen Filmfestspiele des nicht-kommerziellen Films in Wiesbaden konnten sich Doris und Cord gleich mit 3 Filmen qualifizieren, was nur sehr selten vorkommt. „Der Wald ist ihre Heimat“ zeigt das Leben der Pygmäen in Schwarzafrika. Beim Bau einfacher Laubhütten und beim großen Dorffest mit ihrem Waldgeist. Andere sind durch illegale Holzfäller aus den Wäldern vertrieben worden, leben in festen Hütten entlang der wenigen unbefestigten Straßen. Nur wenn ihre Kinder die Chance haben, eine Schule zu besuchen, werden sie überhaupt dauerhaft überleben können.
„Die Jaguarmenschen in Brasilien“ gehören zu den wenigen Stämmen im Amazonasgebiet, die noch mit einem Blasrohr jagen. Die Filmer durften sie ein paar Tage in der Wildnis begleiten, weitab jeder Zivilisation.- Im dritten Erfolgsfilm zeigen sie die berühmte Inkastätte „Machu Picchu –Stadt in den Wolken“. Dank des ständig wechselnden Wetters entstanden sehr stimmungsvolle Aufnahmen dieser uneinnehmbaren Festung der Inkas. Die Filme über die Pygmäen und die Jaguarmenschen erreichten bei der Publikumswertung mit dem 4. und 6. Platz aus 48 Filmen eine hervorragende Platzierung.
Bei den Bundesfilmfestivals in Dorfen und Castrop-Rauxel waren außerdem noch Alexandra und Emanuel mit ihrem stimmungsvollen Naturfilm „Die Hallig Nordstrandischmoor“ vertreten. Ebenso Jörg mit seinem Beitrag „ Shivaratri „– ein Tempelfest in Nepal, bei dem die Zuschauer hautnah dabei waren. Er erhielt eine Bronze-Medaille.
Text: Doris von Restorff
Immer zu Jahresbeginn fiebert unser Karlsruher Film- und Videoclub (KFVC) einem besonderen Ereignis entgegen: unser Auftritt in einem großen Kino, dem City-Universum in Karlsruhe. Wochenlang bereiten unsere aktiven Filmer diese Matinee vor. Kurz und spritzig sollen die Filme sein, aus fernen und geheimnisvollen Welten, aber auch lokale Reportagen besonderer Ereignisse aus Karlsruhe. Vor Publikum ausgestrahlt werden darf ein Film erst, wenn dieser nach vereinsinterner Diskussion für gut befunden wurde. Konstruktive Kritik ist eine absolute Stärke unseres Clubs. Tipps, Anregungen und Ideen der Clubmitglieder sind bei uns selbstverständlich. So wird mancher Film danach viel spannender erzählt.
Auf diese Weise haben wir es am 3. Februar 2019 zum zehnten Mal geschafft, Jahr für Jahr eine Kino-Matinee nur mit eigenen Filmen auszurichten. Für die Gestaltung des Vorspanns mit Club- und BDFA-Logo sowie Filmausschnitten hat Dirk Pel immer wieder kreative, originelle Ideen. Alle Filme pegelt er farbgetreu nach HDTV-Norm Rec.709 ein. Unterschiedliche Lautstärken bringt er mithilfe der professionellen Lautstärkemessung EBU-R128 (integriert in EDIUS und DaVinci Resolve) auf ein einheitliches Niveau. Jegliches Nachregeln während der Vorstellung entfällt! Den so vorbereiteten Stick verbindet er mit dem Kino-Media-Player plus Kinoprojektor - und los geht‘s. Für die Autoren und die mehr als 170 Gäste heißt es nun: zurücklehnen und genießen.
Das Programm unserer neun Filme eröffnet George Kleinert mit „Hands on". Die Projektion des Medienkünstlers Jonas Denzel nutzt Hände, die effektvoll Fenster und Fassade des Schlosses zum Klatschen, Trommeln und Klavierspielen bringen. Eine Performance als Höhepunkt der Karlsruher Schlosslichtspiele im Sommer 2018. Spektakulär sind die Bilder von Heiko Herzig bei seinem Drachenflug in den französischen Alpen. Aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen, tragen die Winde ihn über Gipfel und Seen mit herrlicher Aussicht bis zum Montblanc. Rainer Meyer führt nach Schlesien und Süd-Polen, Breslau und Krakau - Städte, die ihren historischen Charme wieder erlangt haben. Im Gegensatz dazu düstere Bilder von Auschwitz, die keinen Besucher unberührt lassen. Dass man einen aufgelassenen Steinbruch sinnvoll nutzen kann, zeigt der Film von Karin und Gert Rüfer. In den Carrières de Lumières in der Nähe von Les Baux-de-Provence haben sie Projektionen von Werken der Maler Brueghel, Bosch und Arcimboldo zu einem beeindruckenden Film verarbeitet. Vom französischen Süden geht es mit Dirk Pel in den kalten Norden an die Ostküste Grönlands. Grandiose Landschaftsbilder, knackende Eisschollen und mächtige Eisberge versetzen die Zuschauer in Staunen. Um etwa 30.000 Jahre zurückversetzt fühlen sich die Kinobesucher während eines Films über die 1994 entdeckte Chauvet-Höhle in der Ardèche. In einer faszinierenden Dokumentation dieses Weltkulturerbes stellt Dr. Ulrich Streit einzigartige Tierzeichnungen vor. Wer kann sich das Leben in einem afrikanischen Slum vorstellen? Der Film „Alltag im Slum von Mathare Valley in Nairobi" von Doris & Dr. Cord v. Restorff blickt dahinter. Kaum zu glauben, wie die Bewohner ihre menschenunwürdigen Lebensbedingungen ertragen können. Fast mystisch ist der Film von Jörg Koehler über die „Erzogenen Gärten Japans". Die Anordnung von Pflanzen, Wasserläufen und Steinen ist seit Jahrhunderten genau festgelegt, strahlt Ruhe aus, die Besucher in den Bann zieht und Gelassenheit in einer hektischen Welt vermittelt. Ein lokales Thema beendet die Matinee. Eleonore Güntzel verknüpft die besondere Atmosphäre des Weihnachtsmarktes in geschickter Montage mit Musikkapellen und Choreinlagen von Gotthilf Fischer. Der lang anhaltende Applaus bestärkt uns Filmer, diesem schönen Hobby weiter treu zu bleiben. Dank guter Pressearbeit bekommen wir stets gut platzierte Ankündigungen in der lokalen Zeitung. Allen Clubs sei geraten, solche Kontakte gut zu pflegen. Traditionell begießen wir nach einem gemeinsamen Mittagessen unseren schönen Erfolg nach dem Motto „KFVC – Unser Club!“.
Text: Doris von Restorff, Eleonore Güntzel
Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 29. Januar 2019 konnte unsere 1. Vorsitzende Doris v. Restorff drei Mitglieder ehren. Werner Mahl nahm die Urkunde seiner Frau Brigitta für 20 Jahre Mitgliedschaft entgegen. Georg Stumpf ist ebenfalls seit 20 Jahren, Dirk Schneider seit 10 Jahren Mitglied im KFVC. Doris v. Restorff überreichte die Urkunden und dankte den Jubilaren für ihre langjährige Mitgliedschaft im Karlsruher Film- und Videoclub.