Auch in diesem Jahr wurden Doris und Cord beim höchsten Festival des Bundes Deutscher Filmautoren ausgezeichnet. Wieder einmal konnten sie einen der 7 begehrten Obelisken ( den "Oscar" im nicht kommerziellen Filmbereich Deutschlands ) für den Film "Blätterrock und Hirsebier" nach Karlsruhe entführen. Leider musste das Filmfestival 2020 (DAFF) in Erfurt aus den bekannten Gründen ausfallen, die Preisverleihung wurde aber online übertragen.
Der Film "Tierparadies Galapagos" (Cord und Doris) errang beim Naturfilmfestival einen Silbernen Schmetterling und damit auch die DAFF-Teilnahme.
Auch bei den Bundesfilmfestivals war der KFVC gut vertreten mit 4 weiteren Filmen: "Toy Train" (Emmanuel + Alexandra), "Napoli - Metro del Arte" (Helmut ), "Zauber der Südsee"(Doris ) und "Im Reich der Drachen" (Cord)
Text: Doris von Restorff
Bilder aus exotischen Welten
Mitglieder des Karlsruher Film- und Videoclubs zeigen ihre jüngsten Werke
In exotische Winkel der Erde entführte am Sonntagmorgen die Schau des Karlsruher Film- und Videoclubs: Ingrid und Rainer Meyer zeigten von ihrer Peru-Reise die Kolonialbauten in Lima, die Kondore im Colca-Tal und schwimmende Dörfer des Titicacasees.
Nach China reisen in ihrem Beitrag Karin und Gert Rüfer, um Wind- und Regenbrücken zu filmen: Prächtige Pavillons mit mehreren Dachebenen, die ohne Nägel erbaut sind, wie eine Stimme aus dem Off erklärt. Die Hobby-Filmer bieten faszinierende Einblicke in das Leben der Dong-Minderheit, die in einfachen Dörfern ihre Kleidung selbst färbt und gegrillte Hühnerfüße auf dem Markt feilbietet. „Ich bin stolz auf unsere Mitglieder, die mit Leidenschaft dabei sind und auch immer wieder ausgezeichnet werden“, sagt Doris von Restorff, die Vorsitzende des Film- und Videoclubs. Es sei eine tolle Gemeinschaft. Manche Mitglieder filmen nicht einmal selbst, alle zwei Wochen treffe man sich, um Materialien zu diskutieren, verrät Peter Knörr, der unauffällig mit einer kleinen Handkamera filmt. Über die Leinwand flattern bunte Gebetsfähnchen von Jörg Koehler, der im Himalaya auch Gebetsmühlen und die Stupa-Türme mit ihren magischen Buddha-Augen vor seine Linse nahm. Doch nicht nur in der Ferne, auch vor der Haustür sind Werke der Filmklub-Mitglieder entstanden: Dirk Pel, der alle Beiträge im Kinoformat DCP aufbereitet hat, fängt frühlingsleichte Bilder einer erwachenden Fächerstadt am Schloss und im Botanischen Garten ein. Gabi und Jürgen Kumm fahren nach Bruchsal, um im Deutschen Musikautomaten-Museum das „Achte Weltwunder“ zu besichtigen: Eine Hupfeld-Violina mit selbstspielenden Geigen, die ein kleines Orchester ersetzen. „Sie kann sogar Vibrato!“, erklärt die Museumsführerin im Film begeistert. Ein anderes Wunder der Technik nimmt Peter Guhl in den Blick und filmt zwei Segelkunstflieger, während Helmut Henzler über die ehemalige Vesuv-Bergbahn und Ulrich Streit über den schlesischen Weberaufstand kunstvolle historische Dokumentationen mit zeitgenössischen Aufnahmen gelingen.
„Sie müssen nicht filmen können, um bei uns mitzumachen. Halten Sie einfach auf ihre Enkel drauf, die sind unterhaltsame Hauptdarsteller. Wie Sie das dann zusammenschneiden, lernen Sie bei uns“, wirbt Doris von Restorff um neue Mitglieder. So habe sie auch selbst im Lauf der Jahre viel Material gesammelt, das auf Familienfeiern immer gut ankomme. Auf der Matinée zeigt sie einen Kurzfilm, den sie mit ihrem Mann Cord „Im Reich des Drachen“ auf der indonesischen Insel Komodo im Indischen Ozean gedreht hat: Über die dort lebenden Riesenechsen, die ganze Hirsche verschlingen – und sogar die Filmemacher ins Visier nehmen.
Text: Nina Setzler BNN