16. Juli
18:00 Uhr
DJK-Ost
Die 1. Vorsitzende Doris von Restorff begrüßte die Anwesenden, insbesondere aber das neue Mitglied Eberhard Halter. Ferner wies sie auf ein Seminar am 3. August des Landesverbandes des BDFA hin. Monika Fürst erklärte weitere Einzelheiten für den Clubausflug am 23.7.'24.
Der erste Beitrag des Abends befasste sich mit der Frage von Helmut Henzler „Wie mache ich einen Imagefilm?“ Imagefilmen stehen bekanntlich sämtliche formale und technische Mittel zur Verfügung, wie anderen Filmen auch. Tendenziell wollen die Filme informieren, oder suggestiv einen Verkaufs- oder Besuchswunsch beim Seher auslösen. Wir sahen eine ganze Reihe von Filmen, die sich mit der Ankündigung von Kunstausstellungen befassten. Sie waren kurz, mit eindrucksvollen Bildern und passender Musik ausgestattet und in den Bildgrößen für Formate wie WhatsApp, Instagram, oder Homepages entworfen. Es begann eine angeregte Diskussion darüber, wie lange Beschriftungen im Film lesbar sein müssen, über Szenelängen, ob man mit einem flotten, überwiegend an junge Menschen gerichteten Streifen, den gewünschten Adressatenkreis überhaupt erreicht, denn Jüngere haben eher weniger Geld für teure Kunst übrig.
Danach wurde ein kommerzieller Streifen mit einem vom Filmautor selbst produzierten Film über das Murgtal und den Flößer-Wanderweg verglichen. Letzterer Beitrag war wegen der besseren Ortsauswahl und der besseren Bildmotive um Einiges informativer und besser dem Ziel verpflichtet, diesen Wanderweg tatsächlich zu beschreiten (und dabei Geld in die Gemeindekassen zu spülen). Solche Imagefilme kosten Geld und werden mit einer bestimmten Absicht in Auftrag gegeben.
„Spieglein, Spieglein an der Wand“ war ein Techniktest von Ulrich Streit - und, wie wir alle bestätigen konnten, ein weiterer Schritt hin zu noch mehr Perfektion seines Schaffens mit Avataren. Eine junge Frau bewegte sich vor einem Spiegel, die Software und der Filmautor erzeugten weiche, harmonische, natürliche Bewegungsabläufe; professionell!
Heiko Herzig entführte uns nach Ager, an den südlichen Ausläufern der Pyrenäen gelegen. Wir wurden Zeugen seiner Urlaubsaktivitäten mit befreundeten Familien, die auf höchst sportliche Weise kletterten, Rad fuhren, aber vor allen dem Drachenfliegen nachgingen. Dank seiner Flugkünste, seiner 360-Grad Kamera und seiner Nachbearbeitung ist ein Film entstanden, der auch wegen der verwendeten Musik, vor allem aber wegen der Bilder, ausgesprochen verblüffend ist. Neben der Professionalität kam hier die pure Lebensfreude zum Ausdruck; große Klasse!
„Café Achteck“, ein Film von George Kleinert, zeigte ein inzwischen in Berlin fast ausgestorbenes kleines, aber durchaus ehemals viel besuchtes Bauwerk mit grünem Anstrich. Ältere Berliner kennen diese achteckigen Konstruktionen - noch ältere - ebenso deren olfaktorische Begleiterscheinungen. Bilder aus der Kaiserzeit zeigten ältere Herren in großen Hüten mit noch größerem Durst und entsprechenden Biergemäßen, deren Inhalt natürlich nach geraumer Zeit den Körper zu verlassen pflegt. Jetzt kommt ein Café Achteck zu seinem bestimmungsmäßigen Einsatz. Das diese Bedürfnisanstalten nur männlichen Bürgern zur Erleichterung verhelfen, beklagt ein kleines Mädchen - ein schöner Einfall - wie überhaupt der ganze Film. Das Lied von der „Berliner Luft“ begleitete die Bilder - wollte der Filmautor daran erinnern, dass die grünen Kioske tatsächlich die Berliner Luft nicht gerade mit Rosenduft erfüllten? Wie dem auch sei, seine sprachliche Raffinesse verfeinerte seinen Film, wie viele andere aus seiner Kamera vorher auch.